Deutsch-Kenianischer Austausch im Franziskushaus Altötting
Altötting. Father Tito, der Leiter des „Hauses der Gemeinschaft“ in Kenia – eine erste Anlaufstelle und eines Zuhause für gefährdete Kinder, insbesondere Mädchen, die von Beschneidung, früher Zwangsheirat oder anderen Notsituationen akut bedroht sind, hat mehrere Wohngruppen des Franziskushauses besucht und den fachlichen Austausch mit Fachkräften gesucht.
Frank Einwanger (3.v.l.), stv. Gesamtleiter des Franziskushauses Altötting, freut sich Father Tito zusammen mit Vertreterinnen der Organisation Ambatana begrüßen zu können. Foto: FHA
Die Arbeit mit bildgestützter Kommunikation und die klare Struktur der heilpädagogischen Wohngruppe Krümel, das Thema Medien in der Arbeit mit Jugendlichen – das in Kenia keines ist, weil es im Rescue Center ganz bewusst keine Handys gibt – und die Verselbstständigung der jungen Erwachsenen im Teilbetreuten Wohnen Gruppe Jina, waren einige der Themen.
Father Tito informiert sich bei Monika Hölzl, Leiterin der Wohngruppe Krümel, über die Arbeitsweisen in Altötting. Foto: FHA
Bei allen Unterschieden die Rahmenbedingungen, die Historie der Einrichtungen oder staatliche Förderung und Unterstützung betreffend, die Motivation Kindern und Jugendlichen in Not zu helfen verbindet. Sowohl Father Tito als auch Frank Einwanger, stv. Gesamtleiter des Franziskushauses, empfanden die Begegnung und den Austausch als sehr bereichernd und haben verabredet in Kontakt zu bleichen.
Ambatana bedeutet Zusammenhalt auf Swahili
Die Organisation Ambatana, hat gemeinsam mit ihrer kenianischen Partnerorganisation YISOG das großes Ziel umgesetzt: Der Bau eines „Hauses der Gemeinschaft“. In der Projektregion leben vornehmlich Massai. Durch den Klimawandel und Landprivatisierung schwindet die traditionelle Lebensgrundlage der Massai immer mehr: Die Viehwirtschaft. Viele Familien geraten dadurch unverschuldet in Not. Die Covid-19 Pandemie verstärkte die negativen Auswirkungen noch mehr. Die frühe Verheiratung von Mädchen gegen eine Mitgift wird in einkommensschwachen Familien oft als einziger Ausweg gesehen. Das „Haus der Gemeinschaft“ wird daher insbesondere als erste Anlaufstelle für Mädchen fungieren, die von früher Zwangsheirat bedroht sind.